Zusammen auf HOCHTIEF-Projekten unterwegs
Hagen Schroth ist begeisterter Läufer und Gesamtverantwortlicher für das Tacheles-Projekt in Berlin. Die Unterstützung der Terminkoordinatorin Melanie Keil stellt eine wesentliche Säule für den Projekterfolg dar.
Melanie Keil gehört zu den vielen HOCHTIEF-Beschäftigten, die schon während ihres Studiums für uns gearbeitet haben. Die Bauingenieurin, die ihren Master 2016 an der TU Berlin gemacht hat, unterstützte bereits als Werkstudentin die Aktivitäten von HOCHTIEF in der deutschen Hauptstadt. „Mein erstes großes Projekt in der Festanstellung war der Mercedes Platz, wo wir ein neues innerstädtisches Quartier mit einer Mischung aus Freizeit- und Kulturnutzungen sowie Gastronomie, Büros und Hotels errichtet haben“, erzählt die ambitionierte Bauingenieurin. Aktuell ist sie bei einem weiteren Mega-Projekt von HOCHTIEF in der Spree-Metropole mit dabei: der Neugestaltung des Tacheles-Areals zwischen Friedrichstraße, Oranienburger Straße und Johannisstraße. Dort ist sie so etwas wie die „Meisterin der Termine“ – aber dazu später mehr. Damals wie heute arbeitet Melanie Keil im Team von Hagen Schroth, der beide Projekte als Gesamt-Verantwortlicher geleitet hat bzw. heute leitet.
Tacheles: Neues Leben für altes Gebäude
Das Duo Schroth/Keil haucht zusammen mit vielen Kolleginnen und Kollegen von HOCHTIEF dem Umfeld der berühmtesten Ruine Berlins ganz viel neues Leben ein. Anfang des 20. Jahrhunderts war das Gebäude eine der größten und prächtigsten Einkaufspassagen der Stadt. Als die Künstlerinitiative Tacheles im Jahre 1990 das, was davon nach Jahren des Niedergangs noch übrig war, kurz vor der endgültigen Sprengung besetzte, bekam es seinen heutigen Namen. Zehn Jahre nach der Räumung steht nun der Neustart bevor. Auf dem 85.000 Quadratmeter großen Areal entsteht bis Mitte 2023 ein Quartier für modernes Wohnen, Arbeiten, Einkaufen – und auch die Kunst soll sich an diesem Ort wiederfinden.
Es läuft
Wenn Hagen Schroth über sein Berufsleben spricht, dann benutzt der Projektleiter häufig Begriffe aus dem Laufsport. Seiner Leidenschaft geht er mitunter um „vier Uhr morgens oder gegen 20 Uhr“ nach. Dabei kann es sein, dass morgens die Strecken kurz und intensiv werden, zum Abend hin lang und ausdauernd. Das gilt auch für seine Tätigkeit. Ein Beispiel: „Die Projekte, die ich in den vergangenen Jahren gemanagt habe, entsprachen sicherlich einer Art Steigerungslauf“, erklärt der „Boss vom Ganzen“ auf der Baustelle im Herzen der deutschen Hauptstadt. „Zunächst waren es kleinere, aber schon sehr technisierte Bauten; dann größere, die von ihrer Struktur aus sehr anspruchsvoll waren. Und jetzt hier am Tacheles ist alles vereint.“
Bau aus Tradition
Schroth ist für diese Aufgabe nicht nur familiär bestens vorbereitet. Beide Eltern waren im Baubereich tätig. „Man wollte ausbrechen, hat’s aber doch nicht geschafft“, erzählt er rückblickend. Zunächst absolvierte er eine Zimmerer-Ausbildung, dann holte er das Abitur an der Abendschule nach und machte einen Abschluss als Bautechniker. 1994 stieg er als Jung-Bauleiter bei HOCHTIEF ein, parallel stemmte er ein Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre. Im Umgang mit seinen Kolleginnen und Kollegen ist ihm wichtig: „Der reine Abschluss zeigt nicht, ob jemand für die Vielfältigkeit einer Baustelle geeignet ist. Die Arbeit in der Praxis macht letztendlich deutlich, ob die Leute es können – oder eben nicht.“
Umzug in die Hauptstadt, Einsatz in der Hansestadt
Schnell landeten die ersten Projekte auf Schroths Schreibtisch, erst im Cottbusser Raum, dann in Berlin, „wo ich nie hinwollte, weil mir das eigentlich zu eng war“. Doch die ganz „großen Dinger“ warten nun mal in der Hauptstadt. Da ist er seit 2007 tätig – mit einem kleinen Abstecher nach Hamburg: „Die Elbphilharmonie hat mich vier Jahre mit einer tollen Aufgabe gefordert. Dort war ich für den großen Konzertsaal zuständig.“ Danach brauchte zunächst die Umgestaltung des Mercedes Platzes seine Expertise, seit Anfang 2019 das Tacheles.
Lust auf Verantwortung
Angesichts dieser Liste von Großprojekten drängt sich die Frage auf: „Wollten Sie schon immer Verantwortung für solche Projekte übernehmen?“ Hagen Schroth wägt ab, bevor er antwortet. „Ja, ich denke, ich wollte das. Ich wollte das, um weiter zu kommen.“ Auf der Baustelle brauche es jemanden, der den Hut aufhabe und klar sage, wo es langgeht. Einer, der die Fäden in den Händen hält, sowohl für die Auftraggeber, für die HOCHTIEF-Niederlassung als auch für die eigenen Beschäftigten. „Dafür bedarf es des Engagements und der Lust, sich jeden Tag selber zu fordern. All das scheine ich zu wollen.“ Und da sind wir wieder beim (Lang-)Laufen.
Richtige Planung ist das halbe Leben
Für einen kräftezehrenden Marathon wie die Bauarbeiten am Tacheles braucht auch der beste Sportler Unterstützung. Hier steigt Melanie Keil ins Rennen ein. Die „Terminakrobatin“ behält den Überblick über alle Termine – und davon gibt es auf einer so großen Baustelle natürlich eine ganze Menge. „Schon vor Baustart gucke ich mir sämtliche Teile der Prozesskette an, also zum Beispiel die Dauer von Werkstatt- und Montageplanung, aber auch Lieferzeiten und die Logistik, die im Zentrum von Berlin eine große Herausforderung ist.“ All das muss beachtet werden, schließlich baut (fast) alles aufeinander auf. Am Ende entwirft Melanie Keil einen Ablaufplan und stimmt diesen eng mit der verantwortlichen Bauleitung ab, die dafür sorgt, dass auf der Baustelle ein Rad ins andere greift.
Theorie im Praxistest
Aber auch hier gilt: Nur weil es einen Plan gibt, heißt das noch nicht, dass alles nach diesem verläuft. Deshalb ist Melanie Keil, die auch in ihrem Privatleben gerne versucht, die Dinge strukturiert anzugehen, nicht nur als Terminplanerin, sondern auch als -controllerin unterwegs. „Jeden Monat vergleichen wir den Plan mit dem, was wir tatsächlich geschafft haben. Schließlich ist das Gesamt-Umfeld in diesem Fall besonders anspruchsvoll.“ Wenn bestimmte Ziele nicht erreicht werden, wird neu justiert, hier und da optimiert, Abläufe verbessert und an der einen oder anderen Stellschraube gedreht. Dann passt idealerweise der Ist-Zustand wieder mit dem Soll-Zustand zusammen – und der mit dem Kunden vereinbarte Übergabetermine kann eingehalten werden.
Know-how macht’s möglich
Hagen Schroth und Melanie Keil sind mittlerweile ein eingespieltes Duo, das zusammen mit dem ganzen Team die technischen und kaufmännischen Herausforderungen bei einem komplexen Projekt wie dem Tacheles beherzt angeht. Ohne das Know-how von HOCHTIEF wären viele Ideen der Architekten gar nicht umsetzbar gewesen. Stück für Stück biegt das Projekt derzeit auf die letzte Gerade ein, das Ziel haben die beiden schon (fast) in Sicht.